Seit einigen Wochen lässt es sich nicht mehr leugnen: Der Herbst zieht ein. Mit ihm eine Zeit des Wandels, in der die Temperaturen abkühlen. Die Tage werden kürzer, die Blätter verfärben sich. Das Wetter wird langsam trüb. Weniger Sonne, mehr Wind. Da sind die Nerven schneller am Ende als wir denken. Wie soll man da entspannt durch den Herbst gehen?
Auch wenn wir diese Jahreszeit versuchen mit gemütlichen Momenten und herbstlichen Freuden zu verbinden, so bedeutet sie für viele von uns auch mehr Stress, Anspannung und Gedankenkreisen.
In diesem Artikel möchte ich Euch dafür sensibilisieren jetzt im Herbst ganz besonders auf Euch zu achten. Denn diese Jahreszeit macht uns alle anfälliger für Überforderung und Stress. Wir können von der Natur dabei sehr viel lernen. Auch sie zieht sich jetzt langsam zurück und gönnt sich mehr Ruhe. Und das ist ein ganz wichtiger Schlüssel, um entspannt durch den Herbst zu gehen.
Der Herbst aus ayurvedischer Sicht
Auch aus ayurvedischer Sicht ist der Herbst eine herausfordernde Jahreszeit, da er von den Eigenschaften des Vata-Doshas geprägt ist. Nach der ayurvedischen Lehre besteht unsere Welt aus den fünf Elementen: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Vata ist eine Kombination der Elemente Luft und Äther und zeigt sich in den Eigenschaften Trockenheit, Kälte, Unbeständigkeit und einem erhöhten Bewegungsmuster.
In der Natur können wir das sehr gut beobachten: “erhöhte Bewegungsmuster” nennen wir da einfach “Wind”, oder “Sturm”. Und auch das unbeständige Wetter durften wir in den letzten Tagen ja schon kennenlernen.
Auch für unseren Körper ist diese Umstellung alles andere als einfach. Nicht umsonst findest Du jetzt überall Detox-Angebote um Deinen Körper zu entlasten und ihm den Saisonwechsel so leicht wie möglich zu gestalten. Ein Detox in dieser Jahreszeit kann helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen, unseren Körper von angesammelten Toxinen zu befreien und die Verdauungsfunktion zu verbessern.
Warum macht der Herbst stressanfällig?
Doch das viele Vata, also die viele Bewegung im innen und außen, kann uns auch mental ganz schön zusetzen. Die Eigenschaften dieses Doshas führen dazu, dass wir uns häufig unruhig, ängstlich oder unausgeglichen fühlen. Die Gedanken kreisen, wir schlafen schlecht und wenn ich mich in meinem Umfeld so umhöre, empfinden die Meisten gerade noch mehr Stress als sonst. Ziemlich viel “Wind” auch in unseren Köpfen, könnte man sagen.
Diese Empfindungen werden durch die äußeren Veränderungen des Herbstes, wie kühlere Temperaturen und trockenere Luft noch verstärkt. Die ayurvedische Philosophie lehrt uns, dass unsere Gesundheit stark von der Harmonie unserer Doshas abhängt, und im Herbst ist es besonders wichtig, auf die Bedürfnisse von Vata einzugehen. Das bedeutet wir dürfen vor allem die Geschwindigkeit rausnehmen, damit sich dieses bewegte Dosha wieder beruhigen kann.
Ich habe Dir daher hier meine 5 liebsten SOS Tools zusammengestellt, um entspannt durch den Herbst zu gehen.
1. Entspannt durch den Herbst: Abschalten, auch digital
Auch wenn ich weiß, dass dieser Tipp nicht besonders beliebt ist, habe ich ihn an den Anfang gestellt. Denn ein digitaler Detox im Herbst wirkt häufig Wunder, wenn es darum geht Stress abzubauen und die innere Ruhe wiederherzustellen. Unsere heutige Lebensweise ist von einer ständigen Erreichbarkeit und Konnektivität zu digitalen Geräten und sozialen Medien geprägt. Das führt nicht selten zu einem anhaltenden Stresspegel. Glaube mir, ich weiß wovon ich rede. Und es fällt mir wirklich nicht immer leicht diese Empfehlung umzusetzen. Aber, wenn ich es schaffe wirkt es eigentlich immer Wunder.
Wenn wir entspannt durch den Herbst gehen wollen, sollten wir daher unbedingt die Gelegenheiten nutzen, abzuschalten. Nimm Dir regelmäßig eine Auszeit von dieser digitalen Hektik, genieße die Stille und konzentriere Dich auf das Hier und Jetzt.
Erst wenn die technischen Geräte abgeschaltet sind, können wir wieder auf unsere innere Stimme hören. Der digitale Detox ermöglicht es, das Gehirn von ständigen Informationsüberflutungen zu entlasten und die Aufmerksamkeit auf die eigenen Bedürfnisse und Umgebung zu lenken. So lässt sich unser Dauerstress senken und wir können entspannen. Vor allem am Abend sollten wir rechtzeitig digitale Geräte abschalten, da diese die Schlafqualität deutlich verbessern kann. Denn das helle, künstliche Licht der Monitore vor dem Schlafengehen stört den natürlichen Schlafzyklus und bringt die Hormone durcheinander.
Damit so ein digitaler Detox funktioniert, versuche mal diese Methode:
1. Festlegen von Zeiträumen
Bestimme, wie lange Dein digitaler Detox dauern soll. Es kann ein Tag, ein Wochenende oder sogar eine Woche sein, je nachdem was möglich ist und was Du erreichen möchtest.
2. Push-Benachrichtigungen ausschalten
Deaktiviere Benachrichtigungen auf Deinen Geräten, um Ablenkungen zu minimieren. So kannst Du konzentrierter arbeiten und Deine freie Zeit bewusster wahrnehmen.
3. Ersatzaktivitäten planen
Du wirst überrascht sein, wie viel Zeit du sparst, wenn Du auf Social Media verzichtest. Überlege Dir schon mal, was Du mit der gewonnen Zeit anfangen möchtest: Lesen, Spaziergänge in der Natur, kreative Hobbys oder soziale Interaktionen im realen Leben? Auch dadurch können wir entspannter durch den Herbst gehen
4. Versuchung vermeiden
Lege Geräte bewusst außer Sichtweite, schalte Sie ab oder lösche “gefährliche” Apps vorübergehend von Deinem Smartphone
5. Einführen von Ritualen
Nutze die gewonnene Zeit vor allem am Abend für Entspannungsrituale, wie Meditation, Yoga oder das Schreiben eines Tagebuchs.
Versuchs mal! So ein digitaler Detox im Herbst bietet die Möglichkeit, sich zu erholen, Stress abzubauen und die Verbindung zur Natur und zu Dir selbst zu vertiefen. Es ermöglicht auch, bewusster mit der eigenen digitalen Nutzung umzugehen und eine gesündere Balance im Umgang mit Technologie herzustellen.
2. Entspannt durch den Herbst mit Wärme von innen und außen
Die kühleren Temperaturen und ein erhöhtes Vata-Dosha im Herbst führen zu einem gesteigerten Bedarf an Wärme. Aus ayurvedischer Perspektive ist es daher wichtig den Körper von innen und außen warm zu halten. Das geht zum Beispiel so:
1. Wärmende Getränke
Am Besten starten wir aus ayurvedischer Sicht mit einem großen Glas heißem Ingwerwasser in den Herbsttag. Gerne mit einigen Spritzern Zitrone oder ätherischem Zitronenöl. Am Besten trinken wir über den gesamten Tag wärmende Getränke wie heißes Wasser, Gewürztee oder heiße Goldene Milch. Diese helfen, den Körper von innen zu erwärmen und tragen dazu bei, den Verdauungsprozess zu unterstützen. Abends zum Einschlafen mag ich als wärmenden Schlummertrunk eine warme Mondmilch besonders gerne.
2. Wärmende Speisen
Grundsätzlich bevorzugt der Ayurveda das ganze Jahr über warme, gekochte Speisen, weil dieser leichter verdaulich sind. Gerade im Herbst und Winter sollten wir uns mit nahrhaften und warmen Mahlzeiten verwöhnen und von innen wärmen. Suppen, Eintöpfe und Gerichte mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Wurzelgemüse sind ideal, um den Körper zu stärken und auszubalancieren.
3. Wärmende Gewürze
Im Ayurveda verwenden wir auch verschiedene Gewürze um uns von innen heraus auszuwärmen. So können wärmende Gewürze wie Ingwer, Zimt und Kreuzkümmel uns helfen entspannt und warm durch den Herbst zu gehen. Diese Gewürze unterstützen nicht nur die Verdauung, sondern helfen auch, das Vata-Dosha auszugleichen, indem sie Wärme und Ausgeglichenheit fördern. Auch Bockshornklee, Chili und Pfeffer, oder der lange Pfeffer Pippali können uns von innen ordentlich einheizen.
4. Warme Öl-Massage (Abhyanga)
Sehr beliebt zur Besänftigung von zu viel Vata sind im Ayurveda regelmäßige sanfte Ganzkörpermassage mit warmem, ungehärtetem Sesamöl. Diese Massage beruhigt das Nervensystem, fördert Entspannung und gleicht das Vata-Dosha aus. Die Massage hilft nicht nur, den Körper zu wärmen, sondern unterstützt auch die Entgiftung und den Stressabbau. Ich gönne sie mir seit diesem Jahr als Routine einmal im Monat und bin von der Wirkung jedes Mal wieder ganz beseelt und tiefenentspannt.
Doch auch wenn Zeit oder Budget für eine Ganzkörpermassage nicht immer ausreichen, kann man in den Genuss der wohltuend wärmenden Wirkung einer Ölmassage gelangen. Man kann sie nämlich selbst machen und erstmal mit der kleinen Schwester anfangen: Eine ayurvedische Fußmassage (Padabhyanga) gönne ich mir im Herbst zur Entspannung am Abend sehr gerne. Dabei werden meist nicht nur die Füße, sondern auch die Unterschenkel bis zum Knie mit einbezogen. Ich verwende gerne Sesamöl versetzt mit einem beruhigenden ätherischen Öl wie Lavendel, Sandelholz oder Weihrauch. So gehe ich garantiert mit warmen Füßen ins Bett und schlafe deutlich besser ein.
5. Wärmende Kleidung
Gerade im Übergang ist es häufig gar nicht so leicht die richtige Kleidung auszuwählen. Morgens ist es oft schon sehr kalt, am Tag hat die Sonne noch Kraft, im Schatten kann es schon kühl sein. Auch der Wind ist für das empfindliche Vata-Dosha unangenehm. Wir arbeiten hier in der Familie im Herbst mit dem Zwiebellook und ich bin dafür bekannt gerne schon als eine der ersten Mamas im Herbst morgens mit Mütze am Kindergarten zu stehen, denn über den Kopf verlieren wir am meisten Körperwärme. Das Hinzufügen von Schichten und das Bedecken von Kopf und Nacken kann dazu beitragen, die Wärme zu bewahren und das Vata-Dosha in Schach zu halten. Auch Wolldecken auf dem Sofa oder ein Kamin bringen ganz viel Gemütlichkeit und Wärme von aussen.
Probiere es mal aus – wenn wir uns mit Hilfe dieser ayurvedischen Prinzipien von innen und außen wärmen, können wir unsere körperliche und emotionale Balance aufrechterhalten und entspannt durch den Herbst schlendern. So verhindern wir nicht nur klassische Herbstbegleiter wie Erkältungen, sondern fördern ein Gefühl der Entspannung, so dass wir die Schönheit dieser Jahreszeit in vollen Zügen genießen können.
3. Entspannt durch den Herbst: Bewegung gegen Herbstblues
Auch im Herbst ist Bewegung von großer Bedeutung, um Stress abzubauen und das körperliche und emotionale Gleichgewicht zu bewahren. Ayurveda ermutigt uns, unsere Bewegung und körperliche Aktivität an die Jahreszeiten anzupassen, und im Herbst gilt es entsprechend das Vata-Dosha zu besänftigen.
Das dominierende Vata-Dosha im Herbst, zeichnet sich durch Eigenschaften wie Leichtigkeit, Beweglichkeit und Aktivität aus. Dies bedeutet jedoch auch, dass ein Ungleichgewicht von Vata zu Unruhe, Nervosität und Stress führen kann. Daher ist es entscheidend, die richtige Art der Bewegung zu wählen, um das Vata-Dosha auszugleichen und Stress zu reduzieren.
Um entspannt durch den Herbst zu gehen empfiehlt Ayurveda Aktivitäten, die stabilisierend und erdend wirken. Diese können Yoga-Übungen sein, die auf Stabilität und Balance abzielen, wie beispielsweise Haltungen, die die Wurzelchakra-Energie stärken. Langsame Spaziergänge in der Natur, die den Körper mit der Erde in Verbindung bringen, sind ebenfalls sehr förderlich. Körperliche Aktivitäten, die zu einem behutsamen Schwitzen führen, können Vata ausgleichen, aber übermäßige Anstrengung sollte vermieden werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Regelmäßigkeit. Im Herbst neigen Menschen dazu, unruhiger zu sein, und regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, diese Unruhe zu beruhigen. und Stress abzubauen. Ayurveda betont die Bedeutung von Routinen, um das Dosha-Gleichgewicht zu erhalten.
Die Wahl der richtigen Bewegung im Herbst kann dazu beitragen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu fördern. Natürlich ist es immer sinnvoll auf die eigene Konstitution zu achten und sich gegebenenfalls beraten zu lassen, um die am besten geeignete Bewegungsform zu finden. Nutze doch dieses Jahr den Herbst mal um eine neue, erdende Bewegungsform auszuprobieren.
Durch die bewusste Anpassung der Bewegungspraxis an die Herbstsaison können wir eine positive Wirkung auf unser körperliches und emotionales Wohlbefinden erzielen und entspannt durch den Herbst gehen.
4. Tief durchatmen: Entspannung die man riechen kann
Auch ätherische Öle sind ein wunderbarer Weg, um Entspannung und Wohlbefinden im Herbst zu fördern. Die Aromatherapie, die auf den Düften dieser Öle basiert, ist eine sanfte und wirksame Methode, um Stress abzubauen und sich auf körperlicher und emotionaler Ebene zu erholen. So lassen sich ätherische Öle gezielt einsetzen, um das Vata-Dosha auszubalancieren und eine innere Wärme zu schaffen.
Einige ätherische Öle, die sich besonders gut für den Herbst eignen, sind Lavendel, Zimt, Ingwer, und Eukalyptus. Lavendelöl hat beruhigende Eigenschaften und kann helfen, Stress abzubauen. Zimt und Ingwer sind wärmend und erdend, was dazu beiträgt, die Unruhe von Vata auszugleichen. Eukalyptusöl unterstützt die Atmung und kann gerade in der Herbstzeit, in der Erkältungen häufiger auftreten, von Nutzen sein.
Wichtig ist natürlich, dass Du auf die Qualität der verwendeten Öle achtest. Ich verwende die ätherischen Öle von doTERRA inzwischen seit 2 Jahren und bin von der Qualität absolut überzeugt. Sie unterstützen mich daher sowohl in meiner Arbeit als auch privat unsere gesamte Familie. Ob im Diffusor, bei der Massage, im Entspannungsbad, oder innerlich angewendet – bei Stress können ätherische Öle ein richtig gute Unterstützung sein.
5. Entspannt durch den Herbst: Täglich raus an die frische Luft
Laut Ayurveda ist es von großer Bedeutung, während des Herbstes täglich Zeit im Freien, vorzugsweise in der Natur, zu verbringen. Die frische Luft und die Verbindung zur natürlichen Umgebung wirken als wohltuendes Gegenmittel gegen den Stress, der in dieser Jahreszeit aufkommen kann. Ein Spaziergang im Wald, ein Aufenthalt am Seeufer oder einfach nur das Sitzen im Garten können eine tiefe Ruhe und Entspannung bewirken.
Wenn ich am Schreibtisch merke, dass meine Konzentration nachlässt oder ich angespannt bin, hilft es mir immer raus in die Natur zu gehen. Und auch nachmittags mit den Kindern hilft es eigentlich immer das Haus zu verlassen, wenn die Laune angespannt ist. Wann hast Du zuletzt eine Laubschlacht gemacht?
Gerade jetzt im Herbst bietet die Natur uns eine Fülle von Reizen für die Sinne, von den Farben der herbstlichen Blätter bis hin zu den beruhigenden Geräuschen des Windes und des raschelnden Laubes. Die Zeit im Freien ermöglicht es, sich von der Hektik des Alltags zu lösen und die Gedanken zu beruhigen. Das funktioniert im Übrigen auch bei Regen – einmal am Tag raus für mindestens 20 Minuten sollte auch im Herbst Routine sein.
Diese Praxis hilft, das Vata-Dosha auszubalancieren, indem sie Erdung und Stabilität bietet. Die frische Luft stärkt den Geist, belebt die Sinne und fördert ein Gefühl der Gelassenheit. Es ist eine Gelegenheit, sich mit der Natur zu verbinden und wieder in Einklang mit den natürlichen Rhythmen des Lebens zu kommen. Im Herbst ist die tägliche Zeit in der Natur nicht nur eine Entspannungsübung, sondern auch eine Möglichkeit, die Schönheit und Fülle dieser Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen.
In die Umsetzung kommen
Das klingt alles gut und schön, aber Du hast keine Ahnung wie Du das in Deinen stressigen Alltag integrieren sollst? Du würdest wirklich gerne entspannt durch den Herbst gehen, weißt aber einfach nicht wie Du in die Umsetzung kommen sollst?
Ich unterstütze Dich so gerne dabei. Hier findest Du alle aktuellen Möglichkeiten mit mir zusammenzuarbeiten.