Neben dem “Was” und dem “Wie” der Nahrungsaufnahme achten ayurvedische Ernährungsempfehlungen immer auch auf die Berücksichtigung der 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda. Das ergibt aus meiner Sicht sehr viel Sinn, denn Du kennst vielleicht auch das unbefriedigende Gefühl, dass nach einer geschmacklich wenig ansprechenden Mahlzeit zurückbleibt. Wir sind zwar satt, aber unzufrieden.
Ziel des Ayurveda ist es daher möglichst bei jeder Mahlzeit alle 6 Geschmacksrichtungen zu befriedigen, so wird eine ausgewogene Ernährung sichergestellt und Heißhungerattacken werden vermieden.
Damit ihr euch vorstellen könnt, wie das gehen kann, habe ich euch in diesem Artikel zu den verschiedenen Geschmacksrichtungen einige Lebensmittel-Beispiele, die positive Wirkung auf den Organismus sowie die Eigenschaften und zugeordneten Elemente zusammengestellt.
Was sind die 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda?
Du kennst aus der westlichen Lehre vielleicht einen Ansatz mit 5 Geschmacksrichtungen. Der Ayurveda unterscheidet schon immer die folgenden 6 Geschmacksrichtungen (Rasa).
- Süss (Madhura)
- Sauer (Amla)
- Salzig (Lavana)
- Scharf (Katu)
- Bitter (Tikta)
- Astringend/Zusammenziehend/Herb (Kashaya)
Was haben die 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda mit der Verdauung zu tun?
Du kennst vielleicht den Spruch: “Die Verdauung beginnt im Mund”. Häufig ist damit vor allem gemeint, dass wir unsere Nahrung gut kauen sollen und das ist auf jeden Fall ratsam.
Darüber hinaus lohnt sich aber auch ein Blick auf die Funktionsweise unseres Geschmackssinnes, denn auch dieser sendet dem Gehirn bereits wichtige Hinweise für den anstehenden Verdauungsprozess. So wird der Verdauungstrakt bereits darauf vorbereitet welche Art von Speise zu erwarten ist. Dadurch wird sichergestellt, dass unser Körper die Nährstoffe optimal verwerten kann.
Die Wirkung der 6 Geschmacksrichtungen im Ayurveda
Im Ayurveda werden den 6 Geschmäckern die 5 Elemente Erde, Wasser, Feuer Luft & Äther zugeordnet. Diese Zuordnung entscheidet auch darüber, welche Auswirkungen die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen auf die unterschiedlichen Doshas haben. So lassen sich daraus individuelle Empfehlungen für bestimmte Konstitutionstypen oder Dysbalancen ableiten.
Süß – Elemente Wasser & Erde
Eigenschaften
schwer | kalt | ölig
Lebensmittel
Süß muss also nicht unbedingt Zucker oder Honig sein. Für mich war es total spannend zu sehen, dass meine Lust auf ein Dessert nach dem Mittagessen von ganz alleine verschwunden ist, seit ich darauf achte z.B. Getreide oder Wurzelgemüse mit einzubauen. Ganz ohne Verbote.
Sauer – Elemente Feuer und Erde
Eigenschaften
ölig | heiss | leicht | dünnflüssig
Eigenschaften
ölig | heiss | leicht | dünnflüssig
Lebensmittel
Salzig – Elemente Feuer und Wasser
Eigenschaften
ölig | heiß | schwer
Lebensmittel
Scharf – Elemente Feuer & Luft
Eigenschaften
trocken | heiß | leicht
Lebensmittel
Bitter – Elemente Luft & Äther
Eigenschaften
trocken | kalt | leicht
Lebensmittel
Astringend/Herb – Elemente Äther & Erde
Eigenschaften
trocken | kalt | schwer
Lebensmittel
Schau doch mal bei deiner nächsten Mahlzeit wie viele Geschmacksrichtungen du integrieren kannst. Und wenn Du es schaffst bewusst alle 6 Geschmäcker einzubauen, achte mal darauf wie es Dir geht.
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Lass es dir schmecken!